Panikattacke im Schlaf - Das kann dahinterstecken!
Was tun, wenn einem die Angst den Schlaf raubt?
- Wurden Sie einmal ohne erkennbaren Grund von einer Panikattacke im Schlaf überrannt?
- Kein Albtraum oder anderer Vorfall, der Sie hätte wecken können und trotzdem sind Sie wach?
- Sie fühlen sich von einer inneren Unruhe und Angst ergriffen, die Sie sich nicht erklären können?
- Die Brust fühlt sich eng an, das Herz rast, der Atem ist zu schnell und ungleichmäßig?
- Sie konnten die Nacht nicht weiterschlafen und die nächsten Nächte werden wegen dieser Erinnerung zur Qual?
- Sie haben regelrecht Angst davor, in der Nacht Schlafen zu gehen?
Wenn Sie sich durch das oben beschriebene Szenario angesprochen fühlen, haben Sie wahrscheinlich eine Panikattacke im Schlaf erlebt. Aber was ist eine Panikattacke und wie wird sie verursacht? Und, die mit Abstand wichtigste Frage:
Wie können Sie mit ihnen umgehen und sogar in Zukunft vermeiden, dass es nicht noch einmal passiert? Bevor Sie sich aber diesen Fragen widmen, müssen Sie bei den Grundlagen anfangen. Dann bekommen Sie eine Panikattacke Soforthilfe.
Was ist eine Panikattacke im Schlaf?
Die nächtliche Panikattacke, oder auch kurz NPA, ist nicht das gleiche wie eine gewöhnliche Panikattacke, welche am Tag auftritt. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden, ist dass die Panikattacke im Schlaf, wie der Name es vermuten lässt, nur in der Nacht auftritt. In der Regel fängt sie an, wenn sich der Körper in der REM-Schlafphase befindet.
Jedoch sollten Sie die Panikattacke im Schlaf nicht mit einem Nachtschreck (Pavor Nocturnus) verwechseln. Menschen, die an Nachtschreck leiden, erleben eine Amnesie in Bezug auf die Episode und sind somit nicht imstande wieder einzuschlafen.
Außerdem ist der Nachtschreck, im Gegensatz zur nächtlichen Panikattacke, mit körperlichen Aktivitäten, beispielsweise Wenden und Drehen im Bett sowie Schlagen, Schreien und Umherrennen verbunden.
Was sind die Symptome?
Sollten Sie an einer Panikstörung leiden, die auch die Ursache für Panikattacken am Tag ist, dann sind diese Gründe in der Regel auch dafür verantwortlich, dass Sie in der Nacht an Panikattacken leiden.
Die Symptome einer Panikattacke können ein deutlich erhöhter Puls sein, Hyperventilation, Enge in der Brust, Atemschwierigkeiten, Zittern, Frösteln, Schwitzen, Hitzewallugen und viele mehr.
Eine Panikattacke im Schlaf können in einigen Fällen stärkere atembezogene Merkmale beinhalten, als es bei Panikattacken am Tag der Fall ist. In solchen Fällen können schweres Atmen, ungleichmäßiges Atmen und Atemschwierigkeiten auftreten.
Des Weiteren können die nächtlichen Panikattacken weitaus beängstigender sein, als die Panikattacken am Tag. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Da Sie beim Aufwachen direkt mit der Panik konfrontiert werden, haben Ihre Gedanken keine Zeit sich zu formen, ehe die Attacke einsetzt.
Außerdem haben Sie keine Warnsignale, welcher der Attacke vorangehen und die Ihnen es ermöglichen würden, sich vorzubereiten und vorbeugende Taktiken einzuüben.
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Wer ist alles betroffen?
Wenn Sie generell an keinen Panikstörungen am Tag leiden, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass Sie an nächtlichen Panikattacken leiden werden. Unter Menschen mit Panikattacken sind nächtliche Panikattacken sehr verbreitet. Doch sie treten weitaus seltener auf, als die Panikattacken am Tag.
Ungefähr 40 – 70 Prozent der Patienten, die an generellen Paniktattacken leiden, werden zumindest einmal eine NPA erleiden. Sollten Sie an Panikstörung leiden und ein oft auftretendes Symptom ist Atembeschwerden, sind Sie außerdem anfälliger für eine Panikattacke im Schlaf als andere Personen mit Angststörungen.
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Darüber hinaus gibt es bestimmte Gesundheitszustände, welche eine Person in Kombination einer Panikstörung anfälliger für nachts ablaufende Attacken machen. Diese Gesundheitszustände werden im nachfolgenden Abschnitt näher erläutert.
Was sind die Gründe für Panikattacke im Schlaf?
Die wirklichen Ursachen für Panikattacken haben wir im Allgemeinen noch nicht zu 100 Prozent verstanden. Unter den Personen mit Panikstörungen gibt es dennoch einige denkbare Ursachen. Die Ursachen schließen dabei Folgendes ein:
Obstruktives Schlafapnoesyndrom
Eine obstruktive Schlafapnoe tritt dann auf, wenn die Atemwege während des Schlafens blockiert werden. Bei Betroffenen können Atemaussetzer von bis zu 30 Sekunden entstehen. In einigen Fällen wird das durch überschüssiges Gewebe und Fett in der Region des Halses verursacht.
Das überflüssige Fett kann Druck auf die Atemwege ausüben, wenn es durch die Muskulatur des Halses nicht in der richtigen Position gehalten wird. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Halsmuskel sich während des Schlafes entspannt.
Der daraufhin entstehende Mangel an Sauerstoff und die Erhöhung an Kohlenstoffdioxid, können Symptome auslösen, welche einem Herzanfall sehr ähnlich sind.
Viele Menschen mit einer obstruktiver Schlafapnoe wachen meist auf und schlafen gleich wieder ein. In den meisten Fällen realisieren sie es nicht einmal.
Menschen mit Panikstörungen dagegen können durch die Symptome zum Beispiel Kurzatmigkeit, Engegefühl im Brustkorb usw. in Panik wach werden, was folglich eine Panikattacke auslösen kann.
Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
Säurerefluxkrankheit oder GERD, im Volksmund auch unter der Bezeichnung Sodbrennen bekannt, kann ebenfalls Symptome ernster Gesundheitsprobleme imitieren. Atembeschwerden, Brustschmerzen, Nachtschweiß, Hyperventilation sind nur einige wenige Symptome.
Auch hier können die Anzeichen Menschen mit Angstproblemen in der Nacht in Panik aufwachen lassen, was ebenfalls Panikattacken auslösen kann.
Hyperventilationsstörung
Menschen, die an Panikattacken leiden, bekommen häufig eine Hyperventilationsstörung, ein chronisches Atemproblem. Hierbei ist Hyperventilation ein häufig auftretendes Anzeichen bei Panikattacken und ist ebenfalls für viele weitere Symptome von Panikattacken verantwortlich.
Personen mit Hyperventilationsstörungen sind oft nicht imstande richtig zu atmen, wenn sie ganz entspannt sind. Jedoch gibt es auch Menschen mit so gravierenden Atemproblemen, dass sie während der Schlafphase anfangen zu hyperventilieren. Diese Hyperventilation ist meistens dafür verantwortlich, dass man mitten in der Nacht in einer Panikattacke aufwacht.
Falsche Körperhaltungen
Nicht belegt hingegen ist eine nächtliche Panikattacke durch eine falsche Schlafhaltung. Sicher gibt es eine Klassifizierung in gesund und ungesund, doch der Schlaf wird dadurch nicht schreckhaft unterbrochen. Die einzig denkbare Möglichkeit wäre hier, dass das Muskelgedächtnis ein altes Traumata durch eine bestimmte Position reaktiviert, doch hierzu liegen keine Studien vor.
Zu beachten ist, dass keiner dieser Zustände alleine eine Panikattacke im Schlaf auslöst. Sollten diese Zustände bei Patienten mit Panikstörung auftreten, kann sich die Chance für eine nächtliche Attacke erhöhen.
Was tun bei Panikattacken im Schlaf?
Es ist für die Betroffenen ziemlich schwer mit so einer Attacke umzugehen, die einen aus dem Schlaf reißt. Die Panikattacke gibt in der Nacht keine Vorwarnungen und keine Vorbereitungszeit. Doch die herkömmlichen Techniken für den richtigen Umgang mit Panikattacken könnten trotzdem sehr hilfreich sein.
Wenn Sie die Panik aus dem Schlaf weckt, sollten Sie sich nicht zwingen, die Symptome zu vernachlässigen und wieder weiterzuschlafen. Das führt zwangsläufig zu Frustration, Versagensgefühle und kann somit zu schlimmeren Symptomen führen.
Wenn Sie generell unter Ängsten leiden, dann lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie "Angst besiegen".
Licht und Selbstgespräche
Können Sie noch etwas tun gegen Panikattacken im Schlaf? Besser ist es, wenn Sie das Licht einschalten und sich auf die Symptome konzentrieren. Es hilft, wenn Sie sich daran erinnern, dass es sich um eine Panikattacke handelt und es nichts Lebensbedrohliches ist, dass diese Symptome verursacht.
Darüber hinaus kann es Ihnen helfen, wenn Sie mit sich selbst reden. Das Sprechen zwingt die Atmung sich zu regulieren und beendet die Hyperventilation.
Paniktagebuch führen
Des Weiteren kann es sehr hilfreich sein, wenn Sie ein Paniktagebuch führen. In diesem Buch schreiben Sie alles über die momentane Attacke nieder.
- Wann hat sie begonnen?
- Wie haben Sie sich gefühlt?
- Was waren die Symptome und mögliche Anzeichen?
Diese Fragen können Sie in den Tagebuch niederschreiben, das erlaubt es einen, sich auf die plötzliche Situation zu konzentrieren.
Atemkontrolle
Eine weitere hilfreiche Taktik ist es, sich auf das Atmen zu konzentrieren. Dabei atmen Sie tief durch die Nase ein und geben Sie besonders auf das Gefühl in den Lungen acht, wie der Bauch und die Rippen sich ausdehnen. Ein hilfreicher Trainingsbegleiter ist hier das Muse S von Interaxon.
Nun atmen Sie schön langsam durch den Mund aus, solange der Bauch und die Rippen kontrahiert sind. Diese Übung führen Sie aus, bis Sie merken, dass der Puls langsamer wird und die weiteren Symptome abklingen.
Medikamente
Sollten Ihnen Medikamente gegen die Angst verschrieben worden sein, nehmen Sie diese Medikamente, sobald Sie bemerken, was gerade passiert. Wenn Ihnen keine Medikamente verschrieben wurden und Ihnen gesagt wurde, dass sie diese brauchen, wenden Sie au