Panikattacken nachts - ihre Ursachen verstehen und richtig mit ihnen umgehen

Wenn eine Panikattacke nachts zuschlägt...
Jeder hat sie schon einmal erlebt - Panikattacken nachts, die einen zitternd und schweißgebadet aus dem Schlaf reißen. Im Traum sind anscheinend fürchterliche Dinge geschehen, vor denen sich der mit der nächtlichen Panikattacke Betroffene nur durch das Aufwachen retten konnte.
Erfahren Sie hier, warum Angstzustände nachts meist nichts Bedrohliches sind, die Ursachen der Panikanfälle in unserem täglichen Leben sind und als Hilfestellung der menschlichen Psyche verstanden werden können.
Worum es dabei wirklich geht?
Kontrollverlust und Neuordnung
Wieso Panikattacke nachts? Sie stehen für den Ausnahmezustand. Der menschliche Körper ist in höchster Alarmbereitschaft. Jeder weiß aus Erfahrung, wie sich solch ein Moment anfühlt. Etwas ist geschehen, das den normalen Lebensrhythmus von einem Moment auf den anderen komplett aus der Bahn geworfen hat.
Angst breitet sich aus, diese neue Situation nicht handhaben zu können. Vielleicht können wir die Umstände nicht mehr ändern, weil Menschen von uns gegangen sind oder wir unseren Job verloren haben.
Möglicherweise ist auch eine Situation entstanden, in der wir etwas tun sollten, was uns unmöglich erscheint. In Minuten, welche wir bewusst nicht in gewohnter Weise kontrollieren können, macht sich Panik breit. Ein anderes Wort lautet Existenzangst.
Es ist zwar verständlich, dass wir beim Tod eines Angehörigen nicht selbst sterben, trotzdem hören wir in diesem Moment auf, in bisheriger Weise zu existieren. Wir sind jetzt nicht mehr Ehepartner, Tochter, Sohn, Bruder oder Schwester. Ein Angehöriger stirbt und wir bleiben zurück. Ein Teil unserer bisherigen Identität hört auf zu existieren. Das verursacht Ängste.
Die gesamte psychische Struktur muss sich neu ordnen. Genau diese Zeitspanne wird als verwirrend erlebt. Sie macht unsicher, denn wir sind nicht mehr, was wir waren. Aber wir wissen noch nicht, wer wir nach diesem Verlust sein werden.
Der physische Körper bleibt gleich, aber unsere bisherige Persönlichkeitsstruktur ist an einer Stelle gebrochen und muss sich neu ausrichten.
Ängste vor Veränderung
Dieser Vorgang der inneren Veränderung ist mit starken Gefühlen verbunden, die sich ein einer nächtlichen Panikattacke äußern. Bis zum Zeitpunkt der neuen Orientierung erleben wir in uns Hilflosigkeit, Angst, Verwirrung und Widerstand gegenüber der neuen Situation.
Da uns niemand lehrt, dass selbst das tägliche Leben ständige Veränderung bedeutet, fürchten wir uns vor Umbrüchen. Veränderung bedeutet Sterben. Etwas Vertrautes und Bekanntes verlässt unseren Lebensalltag.
Das kann durch den Verlust von Menschen geschehen, es passiert aber auch mit scheinbaren Kleinigkeiten. Bringt eine Katze ein Junges zur Welt, ist der Beginn neuen Lebens das Ende bzw. der Tod der Trächtigkeit. Verlassen Sie morgens das Haus, um zur Arbeit zu gehen, hat auch das mit Veränderung und dem Tod im weitgefassten Sinn zu tun.
In Ihrer Persönlichkeitsstruktur befindet sich die Fähigkeit, ein Mensch zu sein, der zu Hause lebt. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, ein arbeitender Mensch zu sein. Beide Ausdrucksformen erfordern unterschiedliche Handlungen, Denkvorgänge und Gefühle. Sie wechseln zwischen diesen Ausdrucksmöglichkeiten als Mensch, indem Sie sich dafür entscheiden.
Was hat das mit einer Panikattacke, die einen nachts überfällt, zu tun?
Panikattacken nachts beschreiben den Moment, in dem wir jemand sein müssen oder sollten, der wir nicht sein können. Deshalb setzt der sogenannte Fluchtmodus ein, der für einen starren Schockzustand oder eine Fluchtbewegung sorgt.
Zeigt uns die Panikattacke Symptome im Schlaf, entspricht das Aufwachen der Flucht vor der im Traum erlebten Situation. Die heftigen körperlichen Reaktionen wie Angstschweiß, Hyperventilation oder lautes Schreien sind Symptome der Abwehrhaltung.
Fassen wir bis hierhin zusammen:
1. Der Mensch entwickelt eine Persönlichkeitsstruktur
2. Durch seine Entwicklung (Umfeld) lernt er, was (für ihn) machbar und nicht machbar ist
3. Plötzlich muss er Verhaltensweisen leben, die er aus seinen Möglichkeiten (Persönlichkeitsstruktur) ausgegrenzt hat
4. Da es ihm nicht möglich ist, dieses Verhalten auszudrücken, tritt Handlungsunfähigkeit ein
5. Das Empfinden, nicht in der erforderlichen Art und Weise auftreten zu können, macht sich breit
6. Dieser Zustand wird Panik genannt und äußert sich ggfs. in einer auftretenden Panikattacke nachts
Den Widerstand verstehen
"Ich weiß eigentlich was los ist, doch ich habe Angst!" Trifft das auf Sie zu? Wenn Sie wissen, was zu tun ist, aber keine Möglichkeit sehen, das in die Praxis umzusetzen, fühlen Sie sich von Panik überrollt. Werden Sie beispielsweise von einem Angreifer bedroht, der Ihnen körperlich überlegen ist, kommt Panik auf.
Weil in Ihrem Kopf der Gedanke entsteht, dass Sie sich nicht befreien können. Sie spüren, dass Sie den Angreifer abschütteln sollten (das ist der Impuls des Lebens), andererseits sehen Sie keine Möglichkeit, ihn physisch zu überwältigen.
Ein angstvoller Impuls versucht immer, Sie aus der Situation zu bringen. Ihr Inneres weiß genau, was Sie sich zutrauen und was Sie gelernt haben, nicht zu sein. Taucht in Ihrem Leben eine Situation auf, der Sie sich nicht gewachsen fühlen, sorgt die Psyche für Flucht- und Vermeidungsgedanken.
Lästige Post wird nicht mehr geöffnet, die Konfrontation mit einem Expartner wird durch Umzug vermieden, der aufgeschobene Wechsel in einen anderen Beruf wird mit materiellen Schwierigkeiten begründet. Trotzdem wird Ihnen das Leben genau diese Situationen immer wieder schenken.
Warum ist das so?
Weil Sie sich aus Ihrer Beschaffung heraus zu einem Menschen entwickeln müssen, der wieder über alle Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügen kann. Das Leben konfrontiert Sie mit Situationen, in denen Sie auf eine Art und Weise handeln müssen, die Sie sich selbst noch verbieten.
Dieses Verhalten wurde Ihnen beigebracht, um Sie in der Kindheit zu schützen oder weil Ihr Umfeld es einfach nicht besser wusste. Jetzt ist es Zeit, erwachsen zu werden. Um zur gesamten Fülle in Ihrem Inneren zu erwachen.
Jede Angstattacke, die Sie nachts oder am Tag erwischt, macht deutlich, dass Sie es mit einer Ihrer Blockaden zu tun haben, die aufgelöst werden will.
Das Fühlen neu lernen
Erwachsene Menschen erleben Panikgefühle in Bezug auf Themen wie Geld, Gesundheit, Partnerschaft oder Persönlichkeitsentwicklung. Innere Blockaden führen zur Begrenzung des äußeren Verhaltens sowie der Handlungsfähigkeit.
An dieser Schnittstelle kommen entweder Panikgefühle auf oder der Mensch versinkt in resignierender Depression. Wer sich mit diesen Gedanken und Gefühlen zur Ruhe legt, wird durch eine Panikattacke, die einen nachts aus dem Schlaf reißt, in die richtige Richtung gelenkt.
Warum haben Kinder häufiger Panikattacken nachts als tagsüber?
Bei Kindern tritt die Panikattacke nachts häufiger auf, als im Wachzustand am Tag. Die Erklärung ist auch dafür sehr einfach: Kinder leben im Fühlen, während der Erwachsene gelernt hat, im Denken zu Hause zu sein.
Ist ein Kind ärgerlich, schreit es. Fühlt es sich übergangen, tobt es. Ist es ängstlich, weint es. Freut es sich, lacht es lauthals los. Das bedeutet, dass ein Kind die Verbindung von Gedanken, Worten und Handlungen lebt. Es erfasst eine Situation, spürt den dazu in ihm aufsteigenden Impuls und lebt diesen.
Ein innerer Impuls bewirkt immer eine Aktion, weil der Mensch auswählen kann, wie er auf eine Situation reagieren möchte. Dagegen ist eine Reaktion aus frühkindlichen Konditionierungen nicht selten eine negative.
Während das Kind anfangs noch einen natürlichen Umgang mit seinen Eindrücken, Gefühlen und Handlungen lebt, sitzt der Erwachsene in der Falle. Er lebt im Denken und ist damit in der Lage, sich Horrorszenarien auszumalen.
Ist die Lage akut, befindet er sich dauerhaft in einem Zustand voller Panik, den er so lange unterdrückt, bis es zu einem heftigen Anfall kommt.
Ein Problem ist nur eine Blockade
Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Akzeptieren wir diese Wahrheit nicht, quält uns das Problem so lange, bis es uns zugrunde richtet oder wir durch ein einschneidendes Erlebnis aufwachen. Panikattacken bringen uns an den Kern des Problems.
Sind wir nicht bereit, uns tagsüber mit dem Problem auseinanderzusetzen und es bewusst anzusehen, wird es durch unsere nächtlichen Träume geistern. Um uns die Lösung auf diese Weise zu präsentieren.
Nehmen wir ein Beispiel Ein Erwachsener ist in seiner Kindheit mehrfach die Treppe runtergefallen. Seine Krabbelversuche endeten möglicherweise mit leichten Stürzen von einer Treppe im Hausflur oder in der Wohnung.
Dem Kind ist nicht bewusst, dass diese Erfahrung dem Zellbewusstsein eingegeben wird. Im Erwachsenenalter wird sich daraufhin eine ausgeprägte Abneigung gegenüber Treppen oder Höhen zeigen.
Die Macht der Konditionierung
Die Konditionierung (Treppen sind gefährlich) versucht die Person vor einer erneuten Verletzung zu schützen, indem jede Treppe als gefährlich eingestuft wird.
Für einen Erwachsenen ist das Treppensteigen machbar. Für das Kind war es eine Herausforderung, die mit negativen Erfahrungen endete. Das Leben wird diese Person ständig mit Treppen konfrontieren, um die Prägung aufzulösen.
Die Erfahrung, dass die Treppe im Erwachsenenalter ungefährlich ist, entsteht durch Ausprobieren. Der Körper wird die panischen Gefühle nach dem Sturz in der Kindheit noch einige Zeit erinnern. Mit jedem Treppengang werden sie jedoch abnehmen, bis das Thema Höhenangst erledigt ist.
Es gibt keine Chance für eine Angstspirale, wenn Sie eine Serie positiver Erfahrungen machen. Das Verspüren von Angst verschwindet.
Im Schlaf sind wir dichter an unseren Wurzeln
Jedes Problem will aufgelöst werden - das zeigt sich in einer Panikattacke nachts. Im Schlaf sind wir frei von der Bindung an die Sinnesorgane und es steht viel mehr Energie für die Problembewältigung zur Verfügung.
Das Bewusstsein hat jetzt Raum und Zeit, Bilder zu erschaffen, die das Problem darstellen, aber auch die Lösung zeigen. Ist das Thema sehr angstbesetzt oder mit starken Verboten aus der Kindheit belegt, führt schon das erste Bild zum Aufwachen.
Der Organismus hält alles im Gleichgewicht. Die Problemlösung wird als Bild und Gefühl angeboten, gleichzeitig wird der erlernte Widerstand zugelassen und reißt den Schlafenden aus seinen Träumen.
Die Auswirkung auf unsere Träume
Je größer die innere Bereitschaft ist, sich dem Problem zu stellen, desto intensiver und teilweise auch dramatischer sind die nächtlichen Träume. Was wir im Wachzustand nicht regeln wollen oder können, wird nachts präsentiert.
Das Zellbewusstsein wehrt die Bilder ab, trotzdem erreicht uns immer ein kleines Stück der unterdrückten Erfahrung. Es lässt sich auch als Heilung in kleinen Häppchen beschreiben. Eine Erfahrung, die verdrängt wurde, wird wiedergeboren, die Gedanken darüber Stück für Stück erneuert.
Abhängig vom Vertrauen, das der Mensch in das Leben und seine eigene Entwicklung setzt, dauert dieser Vorgang seine Zeit.
Die Traumbilder entstehen in der eigenen Psyche und sind Ausdruck unbewältigter Dinge des alltäglichen Lebens. Die Ursache ist in den Konditionierungen (Aussagen der Eltern über das Kind und die Umwelt) des Menschen zu finden.
Im Erwachsenenalter nehmen diese Probleme dann Bilder an oder lassen Situationen entstehen, mit denen die Ursprungssituation verbunden wird, obwohl diese gar nicht mehr existiert.
Die Vergangenheit von der Gegenwart trennen
Jeder beängstigende Traum zeigt uns eine Stelle, an der wir im Denken, Sprechen und Handeln nicht frei sind. Wir haben einen Widerstand gegen eine bestimmte Fähigkeit oder Handlungsweise aufgebaut. Deswegen können wir sie nicht zum Ausdruck bringen, obwohl es im Laufe des Lebens notwendig wird.
Das Verbot, das in der Kindheit von Autoritätspersonen ausgesprochen wurde, verfügt über starke Energien. Je autoritärer uns etwas in der Kindheit etwas untersagt wurde, desto heftiger wehren wir uns im Erwachsenenalter, wenn es um die Auflösung dieser Blockade geht.
Wenn Sie verstehen, dass Angst und Panik nichts weiter sind, als die Information, dass Sie an etwas Untersagtem rütteln und die Finger davon lassen sollten, sind Sie auf dem Weg der Besserung. Das Wissen über diesen Ablauf schenkt Ihnen das Gefühl von Sicherheit, dass Ihnen nichts passieren wird.
Der Zusammenhang physischer Symptome und psychischer Ursachen
Werden Sie von einer Panikattacke nachts aus dem Schlaf gerissen, sind die physischen Symptome nur das Erleben, das Ihnen in der Ursituation widerfahren ist. Das Erlebte will auf seine Weise verarbeitet werden, was durch den Intellekt erst im Erwachsenenalter möglich ist.
Erinnern Sie sich in diesen Momenten, dass Ihnen etwas aus Ihrer Vergangenheit gezeigt wird. Träume mit fürchterlichem Ausgang dramatisieren die Botschaft, es (was auch immer) nicht zu tun.
Die Vergangenheit ist jedoch vorbei und Ihr Zellbewusstsein ist gerade dabei zu lernen, dass in der Gegenwart keine Gefahr droht. Mit diesem Wissen lockern Sie den Widerstand gegenüber Verdrängtem.
Dann werden aus den Panikattacken intensive Angstträume, später gefühlsintensive Träume und letztlich ist die Barriere zu einer damals unerwünschten Handlungsweise zerbrochen. Dann haben sich die Panikattacken aufgelöst und Ihre Persönlichkeitsstruktur hat sich erweitert.
Wie können Sie die Panikattacke nachts besiegen?
Was tun gegen Panikattacken nachts? Eine Panikattacke Soforthilfe ist ein tiefes Durchatmen und die bewusste Entscheidung dazu, die Angst voll und ganz zu durchleben. Panikattacken Medikamente - vom Arzt verschrieben, sind für viele sicher keine Dauerlösung, schließlich unterdrücken diese Mittel in der Regel nur die Symptome.
Weitere Tipps sind Meditation und Entspannungsübungen. Ein idealer Alltagsbegleiter ist hier das NeoRhythm, welches Ihnen merklich den Stress von den Schultern nimmt, wenn Sie es brauchen. Auch Messgeräte für Puls und Herzfrequenz, wie das Mindfield eSense Pulse, können ebenfalls dabei helfen den Prozess der Panikauflösung zu beschleunigen.
Während Übungen Ihre Wahrnehmung wie beim Schlafen von den Sinnesorganen zurückziehen und Sie vorsichtig in Ihr Inneres bringen, können Messgeräte von TouchPoint den Zusammenhang zwischen Psyche und Körper sichtbar machen.
Warum es nicht funktioniert, die Symptome einfach nur zu ignorieren
Das Leben wird Sie in jedem Fall mit allem Verdrängten konfrontieren, um im Bewusstsein aufzuräumen. Je heftiger Sie eine Panikattacke nachts überfällt, desto dichter sind Sie am Ursprungsproblem. Das Leben heilt auf seine Weise, ohne Sie vorher zu fragen.
Akzeptieren Sie diese Tatsache und erwarten Sie das Gute, das aus der Annahme dieser Wahrheit entsteht. Es geht um Sie und ein entspanntes, gesundes Leben ohne Krankheit und ängstlichen Überreaktionen mit Schweißausbrüchen.
Lesen Sie auch unsere weiteren Artikel zu diesem Thema, z.B. über Angststörung und Panikstörung. Auch bei Wikipedia gibt es gut lesbare Artikel zum Thema.
Wenn Einsamkeit die Ursache ist
Niemand fühlt sich gerne allein. Wenn wir uns zurückziehen, dann hat dieser Artikel sicherlich Aufschluss über dieses Verhalten gegeben. Dennoch kann ein Haustier dabei helfen wieder Nähe und Wärme zu erfahren. Ein Hund hilft beispielsweise sportlich aktiv zu bleiben und neue Bekanntschaften zu schließen.