Panikattacken loswerden mit Neurofeedback
Welche Dinge helfen wirklich?
Wer quälende Panikattacken loswerden will, sollte sich unbedingt mit dem Thema Neurofeedback auseinandersetzen.
Mit Hilfe von gesammelten Erkenntnissen aus Psychologie, Neurologie und Informatik Krankheitsbilder wie Angststörungen, Epilepsie oder ADHS behandeln. Mit so wenig Belastung wie möglich für den Patienten.
Hier liegt die Herausforderung
Laut Statistik litt bereits jeder fünfte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben unter einer Panikattacke. Dies bedeutet noch nicht, dass eine Angst- und Panikstörung vorliegt.
Ohne Ankündigung reagieren die Betroffenen plötzlich mit heftigen körperlichen Reaktionen auf alltägliche Situationen, welche eigentlich keine Bedrohung darstellen. Doch auch in vertrauten und gewohnten Umgebungen, wie dem eigenen zuhause, können Panikattacken nachts im Schlaf, wie aus dem Nichts auftreten und geradezu schockierende Wirkung haben.
Der Körper befindet sich während einer Panikattacke in einem außergewöhnlichen Zustand und bringt die typischen Symptome wie Herzrasen, Schweissausbrüche, Zittern, Schwindel und das Gefühl von Atemnot hervor.
Zusätzlich sind Panikattacken oft mit schlimmen Angstgedanken - wie dem Gefühl zu sterben oder verrückt zu werden, verbunden.
Die Umgebung fühlt sich während einer Panikattacke plötzlich fremd und unwirklich an und die Person kann nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren.
In den meisten Fällen flaut eine Panikattacke innerhalb von einer halben Stunde wieder ab, wobei das unkontrollierte Angstgefühl als sehr unangenehme Erinnerung im Gedächtnis bleibt.
Eine einzelne erlebte Panikattacke ist schon belastend genug und wird von der betroffenen Person auch im Nachhinein als sehr besorgniserregend empfunden.
Doch es gibt auch viele Menschen, welche regelmäßig solche Panikattacken erleben, welche so anstrengend sein können, dass manche betroffenen Personen jeden Auslöser meiden und lieber Zuhause bleiben. Die daraus folgende Isolation von anderen Menschen ist natürlich zusätzlich belastend.
Was sind die verschiedenen Formen von Panikattacken
Panikattacken können individuell sehr unterschiedliche Auslöser und Ursachen haben. Meist sind Panikattacken Teil einer generellen psychischen Erkrankung, wie zum Beispiel einer Agoraphobie, einer posttraumatischen Belastungsstörung, Burn-Out oder einer Sozialphobie.
Bei einer Agoraphobie können die möglichen Auslöser für eine Panikattacke jegliche Form von Menschenansammlung sein. Sie können die Betroffenen ohne Vorwarnung zum Beispiel im Bus, im Kino, in der Uni oder in der Fußgängerzone treffen.
Eine posttraumatische Belastungsstörung kann Panikattacken auslösen, wenn eine Person zufällig an ein belastendes Erlebnis aus der Vergangenheit erinnert wird. Solche belastenden Erlebnisse können zum Beispiel Unfälle, Todesfälle im Umfeld, Kriegserlebnisse, aber auch Gewalterfarungen in der Familie sein.
Auch bei einsetzendem Burn-Out und einer Überforderung durch Stress im Beruf oder der Familie entstehen öfters Panik- und Angstattacken.
Unter einer Sozialphobie versteht man eine generelle Angst vor Menschen, ob in der Öffentlichkeit oder im privaten Leben.
Die Angst vor Kontrollverlust haben wir in diesem Artikel behandelt.
Betroffene haben oft Schwierigkeiten mit fremden Menschen Gespräche zu führen und können sich nur sehr schwer in Menschengruppen aufhalten. Auch hierbei entstehen Panikattacken mit den oben genannten Symptomen.
Die Panikattacken loswerden zu können ist für die Betroffenen dann die größte Erleichterung und sie erhalten dadurch ihre normale Lebensqualität zurück.
Professionelle Hilfe bei Panikattacken
Schon sehr selten auftretende Panikattacken können das gesamte Lebensgefühl eines Menschen beeinträchtigen und zu Vermeidungsverhalten führen.
Obwohl es ein gut erforschtes Thema ist und es verschiedenste erfolgversprechende Ansätze zur Behandlung gibt, suchen sich viele Betroffene erst nach Jahren des Leidens professionelle Hilfe.
Wer Panikattacken ignoriert oder ohne ärztliche Hilfe loswerden will, mutet sich mehr psychisches Leid zu als nötig wäre.
Vermutlich lösen das abrupte Auftreten dieser Attacken und das Gefühl der völligen Machtlosigkeit über dieses Phänomen ein sehr verstörendes Gefühl aus, welches viele Betroffene sehr lange von sich wegschieben wollen.
Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen sind Scham und das innere Leugnen der Krankheit einer der Hauptgründe, weshalb Menschen sich oft viel zu spät entscheiden einen Arzt deswegen aufzusuchen.
Sachlich betrachtet sind Panikattacken ein weit verbreitetes Phänomen und für kaum eine Erkrankung gibt es so viele verhaltenstherapeutische Hilfestellungen, welche relativ schnell kleine Erfolge bringen.
Panikattacken sind oft Teil einer anderen psychischen Erkrankung. Daher sind eine Psychotherapie und die Gabe von Medikamenten (vorerst und nur vom Arzt verordnet) ein Weg, um das Problem mit der Zeit in den Griff zu bekommen.
Medikamente und Alternativen
Bei den Medikamenten stehen hier verschiedene Wirkstoffe zu Verfügung. Um akute Panikattacken und Ängste loswerden zu können, verschaffen oft Benzodiazepinen kurzfristig Erleicherung. Diese machen jedoch schnell abhängig und sind auf Dauer die falsche Lösung.
Oft werden gegen Panikattacken und etwaige Grunderkrankungen Antidepressiva verschrieben. Den richtigen Wirkstoff wählt dann der Arzt.
Bei leichteren Formen können auch pflanzliche Mittel wie Baldrian, Hopfen oder Lavendel gut eingesetzt werden um Panikattacken loswerden zu können oder zumindest abzuschwächen.
Neben diesen Behandlungsmethoden rückt immer mehr das sogenannte Neurofeedback in den Vordergrund, um krankhafte Muster im Gehirn per EEG analysieren und beheben zu können.
Wie funktioniert das moderne Neurofeedback?
Das Neurofeedback macht sich die moderne Computertechnik bei der Behandlung von psychischen Störungen oder Defiziten zu Nutze.
Hierbei werden bei der Person, welche behandelt werden soll, die Gehirnstromkurven mittels eines EEG-Gerätes gemessen. Ein spezielles Lernprogramm übermittelt die neurowissenschaftlich ermittelten Werte.
Dieses Programm berechnet, welche Bereiche des Gehirns trainiert werden müssten, um das Defizit zu beheben. In erster Linie geht es darum, das Fühlen neu zu lernen.
Die hierfür verwendeten Sonden sehen zwar ein wenig merkwürdig aus, sind aber entgegen mancher Gerüchte nur für die Messung des Hirnstroms zuständig und erzeugen natürlich keine Schmerzen.
Bei den Geräten für den Heimgebrauch wird die Technik auf das Wesentliche reduziert. Die Wellen werden akurrat durch eine oder mehrere Stirnsonden erfasst. Diese geben darüber hinaus aber keinen Aufschluss über die Aktivitäten einzelner Hirnareale.
Die Verwendung von Neurofeedback-Geräten ist für eine breite Palette von psychischen Erkrankungen geeignet. Theoretisch kann aber auch jeder andere Mensch diese Technologie zu Nutze machen, um zum Beispiel Stress abzubauen oder seine kognitiven Fähigkeiten zu verbessern.
Relativ verbreitet ist der Ansatz des Neurofeedbacks zum Beispiel bei der Behandlung von ADHS (eignet sich auch für Kinder), Epilepsie oder eben um Panikattacken loswerden und Angst besiegen zu können.
Positive Konditionierung des Denkmusters
Das Konzept des Neurofeedbacks macht sich also die Erkenntnisse der Psychologie, Neurologie und moderner Computertechnik zu Nutze. Alles basiert auf dem Prinzip der klassischen Konditionierung.
Dieses geht davon aus, dass Menschen (und auch Tiere) ein natürliches Belohnungszentrum im Gehirn besitzen, nach welchem dieses quasi unterbewusst entscheidet, ob eine Tätigkeit mit Stress verbunden ist, oder ein angenehmes Gefühl erzeugt.
Das Gehirn wird dann automatisch versuchen, den Stress zu vermeiden und die angenehme Tätigkeit vorziehen.
Auf bewusstem Weg sind solche Muster jedoch oft nur schwer zu reflektieren und zu ändern.
Aus diesem Grund haben moderne Psychologen und Wissenschaftler erforscht, wie die Konditionierung des Gehirns durch einfache Methoden so geändert werden kann, dass unerwünschte Prozesse abgebaut werden und erwünschtes Verhalten verstärkt wird.
Eine Form der positiven Konditionierung ist zum Beispiel die bewusste Autosuggestion, bei welcher durch häufiges Wiederholen bestimmter Sätze das Gehirn nach und nach den Inhalt davon abspeichert und irgendwann automatisch nutzen kann.
So können Sie zum Beispiel Selbstzweifel oder Unsicherheiten abbauen. Wollen Sie Panikattacken loswerden? Dann können autosuggestive Methoden das Richtige für Sie sein, wobei Sie in jedem Fall ärztlichen Rat aufsuchen sollten.
So nutzt das Neurofeedback die positive Konditionierung des Gehirns
Die positive Konditionierung ist also ein Weg, um das eigene Gehirn quasi auszutricksen und gesunde und förderliche Denkweisen anzutrainieren, ohne dies jedes Mal bewusst zu reflektieren.
Wer zum Beispiel unter starker Prüfungsangst leidet und weiß, dass diese eher schädlich als förderlich ist für die Note, wird von dieser Erkenntnis nicht viel haben. Die Prüfungsangst bleibt trotzdem bestehen.
Für solche Phänomene kann die positive Konditionierung genutzt werden, um am bewussten Denken vorbei einfach neue Gehirnmuster aufzubauen, welche irgendwann automatisch abgerufen werden können.
Das Neurofeedback nutzt exakt denselben Mechanismus, welcher aber um einiges schneller wirken kann, als Autosuggestion mittels der Verwendung einzelner Sätze.
Hierbei werden die Gehirnströme erfasst und es wird ermittelt, an welchen Stellen das Signal eher schwach ist und wo eher stark. Die ermittelten Werte werden dann mit einem Idealwert verglichen, welcher als gesund gilt und an ein Programm weitergeleitet.
Hierbei kann die zu behandelnde Person dann - durch Einsatz von optischen oder akustischen Signalen - die schwachen Bereiche ausbauen, um bzw. starke ungewollte Hirnstromkurven mit der Zeit durch andere ersetzen.