Finde den richtigen Meditationscoach
Meditationscoach - ein aktuelles Thema. Unzählige Apps und Ausbildungen zum Thema Meditation überschwemmen die App Stores. Unzählige Meditationscoaches versuchen ihr Angebot an ein Publikum zu bringen.
Wir nehmen den neuen Trend unter die Lupe - in einem besonderen Vergleich von fünf Meditationsassistenten, die sowohl eine App, als auch ein Echtzeitfeedback bieten.
Hier ist keine spezielle Ausbildung oder Kenntnis in Meditation nötig und die Preise der digitalen Assistenten sind - im Vergleich zu einem echten Menschen - äußerst moderat.
Woher kommt eigentlich die Technik der Meditation?
Ihren Ursprung hat die Tradition in der indischen Kultur, wo bereits vor Tausenden von Jahren die "Draviden" die ersten Meditationsverfahren entwickelten. Das Wort Meditation bedeutet übersetzt übrigens nachsinnen oder überlegen. Es ist eine Möglichkeit, nach Innen zu schauen und die Seele für einen Moment ruhen zu lassen.
Meditation bedeutet, den Fokus nicht auf die alltäglichen Gedanken zu richten, sondern ganz zu sich selbst zu kommen und die Vollkommenheit des Augenblicks zu erleben.
Sie ebnet einen Weg zur spirituellen Entwicklung und hilft dabei, alten Ballast abzuwerfen und den Geist für den Moment zu öffnen. So wird nicht nur Stress besser bewältigt, sondern auch die Persönlichkeit viel tiefer entfaltet.
Meditationen werden heute überall auf der Welt als bewährte Entspannungstechniken angewandt. Die Zielgruppe ist prinzipiell nicht genau festgelegt: Ob jung oder alt, von ihr kann jeder gleichermaßen profitieren.
Was macht ein Meditationscoach?
Ein Meditationscoach ist ein Trainer, der Techniken und Übungen zur Achtsamkeit vermittelt. Er verfügt über umfangreiches Fachwissen zu Meditation und Entspannung. Er gibt Workshops und Kurse, die beispielsweise in Schulen, Meditationszentren, sowie Fitnessstudios. Auch als Zusatzangebot zu Yoga finden Meditationscoachings statt.
Der Meditationscoach leitet selbstständig Gruppen an, führt diese durch die Kurse und steht den Menschen beratend zur Seite. Mithilfe von Klang, Sprache, Bildern und Symbolik verhilft er, eine tiefere Einsicht in die eigene Seele zu gewinnen.
Durch Anregungen soll der Teilnehmer den Weg zu seiner spirituellen Entfaltung finden und mehr Gelassenheit gewinnen.
Wer profitiert von einem Training?
In einer immer hektischer werdenden Welt gewinnt das Abschalten immer mehr an Bedeutung. Es fällt vielen Menschen schwer zur Ruhe zu kommen und die eigene Mitte zu finden.
Meditation ist ein anerkannter Weg, um Stress abzubauen und die Stimmung auszugleichen. Unser Geist ist ständig aktiv, was natürlich auch an den hohen Anforderungen im Beruf und im Familienleben liegt.
Menschen, die oft unter Unruhe und Nervosität leiden, profitieren von einer regelmäßigen Routine an Entspannungsübungen.
Ein Meditationscoach ist der ideale Ansprechpartner, da er vielseitige Techniken kennt und vermitteln kann. Er startet bei den Grundlagen und baut dann darauf ein solides Fundament, damit die Meditationsschüler dies in den Alltag integrieren können.
Was passiert durch Meditation?
Die psychologische Wirkung ist individuell, so berichten viele Menschen von Hilfe bei Angststörungen, Depressionen und Verbesserung des Schlafes. Meditation bringt Menschen zurück in einen entspannten Zustand, in dem der Geist ruht, aber auch der Körper wieder zu Kräften kommt und Energie tankt.
Auch die Schulmedizin steht der Meditation seit vielen Jahren offen gegenüber und forscht in Studien an den Effekten auf den menschlichen Organismus.
Mediziner kamen zum Schluss, dass sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hohe Cholesterinwerte durch die Technik zumindest lindern lassen. Auch das Immunsystem wird durch Meditationstechniken gestärkt.
Wo finde ich einen guten Meditationscoach?
Ein Meditationscoach kennt oft die religiösen und spirituellen Hintergründe, verschiedenste Techniken der Entspannung und verfügt zudem über ein breites Wissen der westlichen und östlichen Meditation.
Im Internet findet sich schnell ein Meditationscoach oder -lehrer. Doch es ist nicht zwingend notwendig, einen Kurs zu buchen und dafür teils viel Geld auszugeben.
Im Trend sind zunehmend auch digitale Assistenten, die durch moderne Technologie ein professionelles Training ganz bequem von zu Hause möglich machen. Dazu sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig.
Das Headset allein reicht aus, um ein ganz neues Erlebnis der tiefen Achtsamkeit zu erfahren. Nutzer können einfach loslegen und in die entspannte Welt der Meditation eintauchen.
Ein weiterer Vorteil: Die einmalige Anschaffung des digitalen Assistenten ist deutlich preiswerter als ein Meditationscoach.
Deshalb ist ein EEG-Meditationscoach interessant
Die Geräte sind darauf programmiert, mit den Gehirnwellen zu arbeiten, um beste Ergebnisse zu erzielen und die Meditation noch tiefer zu gestalten. Sie verhelfen dem Nutzer zu mehr Ausgeglichenheit und körperlicher wie psychischer Entspannung.
Außerdem stehen bei einigen Geräten umfassende Funktionen wie Messung der Herzrate, EEG und des Atems zur Verfügung.
Verschiedene Meditationsverfahren gestalten die Anwendung sehr abwechslungsreich. Sie sind dabei je nach Modell mit Apps in deutscher oder englischer Sprache ausgestattet. Die einfachen Schritt-für-Schritt Anleitungen sind professionell und dennoch kinderleicht und für Anfänger gut verständlich.
Natürlich gilt für die Meditation, dass beste Effekte erst nach einer gewissen Zeit zu verbuchen sind. Ab der dritten Meditation mit dem Muse2 hat der Autor dieses Artikels deutlich spüren können, wie sein Innerstes zu einer Ruhe gelangte, die er im Alltag vermisste.
Durch regelmäßige Anwendung wird das Gehirn automatisch darauf trainiert, mit Stress und Belastung besser umzugehen.
EEG Meditation - Der Unterschied
Im Gegensatz zu einer menschlichen Anleitung ist ein EEG Meditationscoach ein appgestütztes Wearable, meist als Headband oder Headset zu finden. Die Funktionen sind weitestgehend gleich - die dazugehörigen Apps schon etwas weniger.
Doch nicht immer sind die Nutzer gleichermaßen zufrieden, denn die Erfahrung zeigt, auch ein digitaler Meditationscoach hat Vor- und Nachteile.
Wir beleuchten drei Meditationsgeräte in den nächsten Abschnitten. Das ist einmal Das Muse 2 Headband von Interaxon, das Brainlink Pro 2 von Macrotellect und das Neurosky Mindwave Mobile Starter Kit.
Der Anspruch an die Meditationshilfe
Es gibt verschiedene Kriterien, nach welchen wir einen Meditationscoach untersuchen sollten. Zuallererst stellt sich die Frage nach der Sprache.
- Ist eine App in deutsch vorhanden?
- Gibt es vielleicht andere Funktionen, welche interessant sein könnten?
- Wie gut ist die Verbindung im Test?
- Ist die Konfiguration einfach?
- Die Höhe des Preises
- Wie gut klappt die Meditation im Sitzen, Liegen,...
Wir beginnen mit dem günstigsten Meditationscoach, dem Mindwave Mobile 2.
Die fünf Meditationscoaches im Test
Neurosky MWM2 Starter Kit - Meditationsgeeignet?
Apps mit Meditationen
Wir fanden leider keine App in deutscher Sprache. Es gibt mehrere Apps in englischer Sprache, welche die Hirnströme in der Meditation aufzeigen. Diese sind selten hübsch anzusehen und man kann sehen, dass dieses Gerät eher als eine Art Allrounder zu betrachten ist.
Einige Dritthersteller bieten einen Mix aus Konzentrations- und Entspannungsübungen. Wir haben im Test keine explizit geführten Meditationen ausfindig machen können.
Verbindung und Sitz
Das MWM2 ließ sich im Test mit den meisten Apps sehr schnell verbinden, allerdings ist im Android Store nicht immer klar gewesen, welche App eine EEG Meditation beinhaltet und welche nicht für ein EEG Headset als Meditationscoach ausgelegt sind.
Am Rande möchten wir erwähnen; Mit der App Effective Learner versucht sich dieses Headset eher im Bereich der Bildung zu etablieren und weniger als Meditationsinstrument.
Fazit zum MWM2 - Kein Meditationsassistent
Der Preis des Headsets ist unschlagbar und in etlichen Tests wurde ein akkurates Messverhalten der Hirnströme von Neurologen nachgewiesen. Wem dies wichtig ist, der kann gerne zu diesem Headset greifen und parallel zu einer angeleiteten Meditation seine Hirnstromdaten verfolgen.
Wer jedoch liegend und mit einer kompatiblen Appanleitung meditieren möchte, der sollte besser zu einem anderen Meditationsassistenten greifen.
Macrotellect Brainlink Pro 2 - Allrounder-Fürst mit Guide
Das Brainlink Pro ist noch nicht sonderlich bekannt und hatte einen etwas holprigen Start durch mangelnde Kompatiblität zu Apps kurz nach dem Release. Im Test (März 2019) liefen die meisten Apps ohne Probleme mit diesem Headband/Headset.
Auch hier fehlt eine deutsche App, doch wer gut englisch kann, der findet gleich zwei wunderschön animierte Meditationsapps vom Hersteller selbst. Als Chiphersteller tritt wiederum Neurosky auf den Plan.
Meditieren mit Zengarten
Die erste getestete App ist Zen Garden. Hier wird das EEG live ausgewertet und du bekommst Meditationspunkte je nach Häufigkeit und Qualität deiner Meditationen. Es wird nicht sonderlich viel erklärt, doch du kannst mit diesen Punkten dann deine eigenen Pflanzen in einem virtuellen Garten züchten.
Doch Vorsicht, diese können auch wieder sterben, wenn du dich nicht um sie kümmerst, d.h. die Meditation für eine Weile unterlässt. Die Meditationen werden mit schönem Musikambiente untermalt, worunter sich auch Alpha Wellen befinden.
Geführte Meditations in Verbindung mit einer App
Die zweite App ist grafisch ebenfalls schön gestaltet und kann als ordentlicher Meditationscoach durchgehen. Sie hat 8 Meditationsstufen mit Audioanleitungen, welche erst durch regelmäßiges Meditieren nach und nach freigeschaltet werden.
In unserem Test konnten wir nicht über die erste Stufe hinweg, doch der Beginn war schon vielversprechend. Eine sanfte und angenehme Männerstimme brachte gleich eine angenehme Meditationsatmosphäre.
Es gibt weitere Apps, die teilweise sehr amüsant sind und eine Schulung des Konzentrations- und Entspannungsvermögens bezwecken. Zum Beispiel mit einem Tower Defence Spiel namens Mind TD.
Du kannst dort verschiedene Türme bauen, deren Baukosten entweder durch Entspannung oder durch Konzentrationsleistung bezahlt werden. Ebenfalls eine nette Idee, die uns stundenlang in Bann gezogen hat.
Fazit zum Brainlink Pro - Mehr als ein Meditationscoach
Neben einer bequemen Liegendmeditation war ein weiterer Vorteil, dass ein zusätzliches Band in dem Karton lag, welches für eine Testperson noch angenehmer zu tragen war, als die Haupteinheit.
Das Brainlink Pro bekommt eine klare Kaufempfehlung für alle, die Englisch können und die im oberen mittleren Preissegment zufrieden sind. Dazu bieten mehrere liebevoll gestaltete Apps mehr als nur Hilfe und Anleitung bei der Meditation.
Muse 2 - Alternativlos unter den deutschen Meditationscoaches
Etwas anders als die bereits vorgestellten EEGs kommt das Muse 2 von Interaxon daher. Es hat sich rein für den Meditationsbereich gebrandet und beweist auch in einer deutschsprachigen App, dass es einzig und vor allem in im Meditationscoaching punkten will.
Jedes Detail ist mit Liebe gemacht. Von der angenehmen und ruhigen Frauenstimme, bis hin zum Aufbau und dem Belohnungsmodell in der App. Neben dem EEG kommt es noch mit PPG + Pulsoximetrie, Beschleunigungsmesser und PPG + Gyroskop daher. Wofür es das braucht?
Es gibt eine Menge geführter Meditationen, samt Auswertungen und verschieden ausgeprägter Stränge. Die Meditationszweige sind:
- Geist (EEG)
- Herz (Herzrate und HRV)
- Körper (PPG + Gyroskop)
- Atem (PPG + Pulsoximetrie)
Uns sind einige wenige negative Bewertungen Anfang 2019 aufgefallen. Diese sind darauf zurück zu führen, dass die Verbindung und die App im Januar nicht so gut klappte. Das Problem ist mittlerweile behoben und der Siegeszug des Muse 2 sollte demnach nicht mehr aufzuhalten sein.
Es gibt allerdings auch zwei Nachteile beim Muse. Das ist einmal der recht stolze Preis und andererseits die sehr geringe Auswahl an Apps. Neben der Hauptapp gibt es derzeit nur noch die Möglichkeit die Daten direkt auszulesen, was es allerdings für Experimentierfreudige und Wissenschaftler interessant macht.
Emotiv Insight - Erkennt sogar Emotionen
Emotiv wurde sehr bekannt als ihnen 2013 ein wissenschaftlicher Durchbruch im Bereich der EEGs gelang. Professionelle EEGs wurden tragbar und bezahlbar.
Mit dem EpocX Headset war es nun möglich, auch Rollstühle mit den Gedanken zu steuern. Auch Menschen ohne Hände waren nun in der Lage zu schreiben. Viele weitere Anwendungsmöglichkeiten haben sich aus der Technik entwickelt.
Dennoch bleibt das Gefühl beim Emotiv Insight in Bezug auf diesen Test ein wenig zwiegespalten. Zum Einen gibt es keine deutsche App vom Hersteller, zum Anderen ist Meditation nicht die erste Idee der Entwickler.
Außergewöhnlich und Einzigartig ist bei den Headsets von Emotiv, dass diese sogar die Emotionen zuverlässig erkennen. Trotz Einsteigermodell ist die Datenqualität bei diesem Headset sehr zuverlässig, wenn auch etwas abgespeckt.
Es lassen sich viele Drittanbieter-Apps mit dem Insight verbinden. Wenn es um die Emotionserkennung in der Meditation geht, so muss der User aus den Rohdaten die richtigen Schlüsse ziehen. Das Sinnvollste scheint eine extern geführte Meditation. Dabei lassen sich mit dem Emotiv Insight die EEG-Daten aufnehmen und genau auswerten.
Emotiv Epoc+ - Telepathische Fähigkeiten
Wir haben lange überlegt, ob dieses Headset in diesen Test überhaupt hineinpasst. Im Grunde ist der Preis von fast 1000€ für die meisten Menschen ein Knock-Out-Kriterium. Wir wollten jedoch ein hochprofessionelles Headset dabei haben und haben uns daher für das Epoc+ entschieden.
Dieses berühmt-berüchtigte Headset verleiht tatsächlich telepatische Fähigkeiten. Neben Rollstuhlsteuerung und einer "Tastatur im Kopf" bietet das Epoc+ zahlreiche meditative Möglichkeiten. Es lässt sich damit Musik produzieren.
Auch können Sie meditative Vorgänge einüben. Eine klassische geführte Meditation muss aber auch hier wieder von außen hinzugenommen werden.
Dennoch! Das Epoc+ bietet mehr als alle anderen, was bei dem Preis natürlich auch eine wesentliche Voraussetzung ist. Wer Meditation und Konzentrationstraining mit sinnvollen Tätigkeiten verknüpfen möchte und das nötige Kleingeld besitzt, der sollte hier zugreifen.
Wer ist Sieger?
Das Emotiv Epoc X ist - mit hochauflösendem EEG und der genauesten Messung - zwar noch kein Meditationscoach, doch es ist das nützlichste Meditationsmittel, wenn es um die Fernsteuerung von z.B. Rollstühlen oder der Erstellung von Musik geht.
Das Emotiv Insight ist der Kompromiss zwischen dem Epoc+ und dem Muse 2. Wer seine geliebten Meditationen selbst durchführt oder von außen anleiten lässt, der kann hier sogar seine Emotionen aufzeichnen.
Das Muse 2 ist - rein für die geführte Meditation - als Coach derzeit am besten geeignet. Besonders, wenn man diese unter deutscher Anleitung haben möchte.
Das Brainlink 2 ist ein super Allrounder und eignet sich sowohl für die englische Meditation sehr gut, als auch für weitere Konzentrations- und Entspannungsbereiche. Hier finden sich mehrere schöne und brauchbare Apps.
Das MWM2 hat sich mehr in den Bereich Lernen und Wissenschaft entwickelt, weshalb es als Meditationscoach eher nicht geeignet ist. Doch es ist gut für Lernende und Wissenschaftler.
Möchten Sie vor einem Kauf noch mehr über das Neurofeedback (EEG) in Ihrem Meditationscoach erfahren? Dann lesen Sie hier, was Ihre Hirnströme bedeuten und was genau gemessen wird.
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Autor: Jörne Kreuder, Aktualisierung vom 18.10.2023